In Deutschland werden Waren und Dienstleistungen teurer, den die Inflationsrate hat sich im Mai um 0,6 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent erhöht. Damit befindet sie sich seit einem Jahr wieder über der Marke von 2 Prozent. Erhöhte Energie- und Urlaubsreisekosten haben vor allem für den abrupten Anstieg gesorgt. Allerdings ist beim Blick auf die Kerninflation, welche die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie nicht berücksichtigt, ein anderes Bild zu sehen. Hier sind die Preise in Deutschland um nur 0,2 Prozent auf 1,6 Prozent gestiegen. In der gesamten Euro-Zone sind die Preise auch angestiegen, was sich einer Teuerungsrate von 1,9 Prozent widerspiegelt. Die Inflationsrate liegt damit erstmals im Zielkorridor der Europäischen Zentralbank (EZB). Bei der Kerninflation ist die Inflationsrate im Euro-Währungsgebiet bei 1,1 Prozent angekommen.
Die Ergebnisse des EZB-Treffens in Riga
Es lässt sich grundsätzlich festhalten, dass zwar die Inflation gestiegen ist, sich aber noch nicht nachhaltig um die von der EZB gewünschten Zwei-Prozent-Marke bewegt. Allerdings verheißen die Beschäftigungs- und Wachstumsprognosen gute Aussichten. Das Anleihekaufprogramm hat damit sein Ziel erreicht und Mario Draghi traut sich aufgrund dieser Rahmenbedingungen tatsächlich, den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm zum Ende des Jahres 2018 anzukündigen. Die EZB wird ab September bis Ende Dezember 2018 noch Anleihen im Wert von 15 Milliarden Euro monatlich erwerben und halbiert damit das bisherige Volumen. Diese Entscheidung verkündete der Zentralbank-Chef Mario Draghi auf dem auswärtigen Treffen der EZB im lettischen Riga Mitte Juni 2018. Des weiteren wurde eine weitere Neuerung bekannt gegeben, in der die EZB einen konkreten Zeitrahmen festlegt: Bis zum Sommer 2019 soll der Leitzins bei 0,0 Prozent bleiben. Daraufhin wurden im Markt Stimmen laut, dass in knapp einem Jahr die Zinsen steigen würden. Da die Amtszeit von Mario Draghi ungefähr zum gleichen Zeitpunkt endet, ist es jedoch nicht wahrscheinlich das eine Zinserhöhung erfolgen wird. Denn es wäre die letzte Amtshandlung und seine erste und einzige Zinserhöhung in acht Jahren. Dies wird er sicherlich seinem Nachfolger überlassen.
Die amerikanische Notenbank (Fed) erhöht wie angekündigt weiter den Leitzins
Auf ihrer letzten Sitzung im Juni 2018 hat die Fed den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Der Leitzins bewegt sich nun zwischen 1,75 und 2,0 Prozent. Weiterhin wurde in Aussicht gestellt, dass weitere Erhöhungen in einem schnellerer Turnus folgen könnten. Der amerikanische Leitzins befindet damit auf dem Niveau des Jahres 2008. Die Marktteilnehmer sind sich jedoch nicht darüber einig, ob es in diesem Jahr drei oder vier Zinsschritte geben wird. Bereits vor dem Amtsantritt von Donald Trumps befand sich die US-Wirtschaft auf einem Wachstumskurs. Durch die eingeführten Steuererleichterungen von Donald Trumps wird sich dieser Effekt nun zusätzlich verstärken. Die Fed sieht es als ihre Aufgabe, die US-amerikanische Wirtschaft durch Zinserhöhungen vor einer Überhitzung zu schützen.
Welche Folgen wird der Handelskrieg zwischen den USA und der EU auf die Zinsen haben?
Donald Trump erlässt ein Dekret nach dem anderen und droht neue Strafzölle an. Nach China muss nun auch die EU Zölle auf Exportwaren wie Stahl und Aluminium zahlen. Noch fraglich ist, ob auch Autos mit Strafzöllen belegt werden. US-Handelsminister Wilbur Ross will in diesem Zusammenhang ergründen, ob die nationale Sicherheit in den USA durch weitere Autoimporte gefährdet würde. Auch Donald Trump gab diese grotesk anmutende Begründung für die vorangegangenen Zölle an. Die Strafzölle werden sich grundsätzlich wachstumshemmend auswirken, was durch einen Ausblick des ifo Wirtschaftsforschungsinstitutes belegt wird. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China wird sich auch für Europa und Deutschland negativ auswirken, da die heutigen Handelsbeziehungen global und international verbunden sind. Es wird zu Verlagerungen kommen, wenn beispielsweise China die vom US-Zoll betroffenen Produkte im europäischen Markt absetzen möchte, wird dies auch die Preise in Europa beeinflussen. Dies wird tendenziell zu einer schwächeren Konjunktur führen und mittelfristig eher zu einer schwächeren Inflation. In der Folge würde dies dazu führen, dass der Druck auf die EZB für eine Zinsanhebung wieder verringert wird.
Die Baufinanzierungszinsen verhalten sich recht konstant
Die Zinsen haben sich in den letzten Wochen recht konstant entwickelt, mit einer leichten Tendenz nach unten. Durch die in den letzten Wochen verstärkte Nachfrage nach sicheren Anlageformen, sind deren Renditen gesunken. Gründe dafür sind die Regierungsbildung in Italien, der Handelsstreit der USA und die Uneinigkeit in der EU in punkto Flüchtlingskrise. Diesem Trend nach unten könnten die Baufinanzierungszinsen folgen, wobei es sich hierbei jedoch nur um geringfügige Veränderungen handeln wird.
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Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung:
kurzfristig: leicht fallend
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