Zinskommentar April 2013 – Deutschland steht weiter für Sicherheit auf dem Finanzmarkt

Derzeit macht sich Unsicherheit in der Bevölkerung breit. Nachdem die Pleite von Lehmann im Jahr 2008 schon fast zur weltweiten Finanzkrise führte, haben die Zentralbanken das Ruder übernommen und den Finanzmarkt abgesichert. Die Leitzinsen sanken praktisch auf Null und ermöglichten durch den Ankauf von Staatsanleihen eine vorübergehende Sicherheit des Geldsystems. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den südlichen Ländern sanken die Zinsen durch den gemeinsamen Beschluss der EU-Politik und der Zentralbank. Die sogenannte Stabilität des Geldwert geriet aber ins Wanken und konnte in den südlichen Ländern nicht vor der Eurokrise und den damit einhergehenden Folgen bewahren.

Wie sicher sind deutsche Anlagen?
Erneut in den Fokus von Anlegern und Investoren geriet der Begriff Stabilität im Zusammenhang mit dem Finanzmarkt durch die Zypern Krise. Sind unsere Gelder bei den Banken wirklich sicher und ist der Sparer vor dem Prinzip der Enteignung geschützt? Durch weiter niedrig gehaltene Zinsen sinkt die Glaubwürdigkeit der Bank und Politik, da logisch gesehen, Zinsen ansteigen und so zur Stabilität beitragen müssten. Das historische Zinstief passt keinesfalls zur Wirtschaft die wächst und sich mit einer Inflationsrate von unter 2% zeigt. In Deutschland hätten Zinsanhebungen für mehr Glaubwürdigkeit gesorgt und dem Bundesbürger suggeriert, dass er nicht um seine Anlagen fürchten und sich der Krise auf Europas Finanzmarkt allgegenwärtig sein muss. Draghi versprach währenddessen den Spekulanten mehr finanzielle Stabilität, wenn sie direkt Anleihen aus Krisenländern kaufen und damit auch im südlichen Europa die Wirtschaft ankurbeln. Eine fundamentale Verbesserung der finanziellen Lage in den Südländern ist derzeit aber noch nicht bekannt. Auch wenn der Finanzmarkt in Deutschland Sicherheit und eine konstante Stabilität suggeriert, sollten Investoren und Anleger jedes Risiko ausschließen und besonders bedacht handeln. Der Abwertungswettlauf der Währungen ist in vollem Gange. Auch wenn die Rettung der südlichen Ländern den deutschen Bundesbürger bisher kein Geld kostet, da die Kosten von der EZB getragen werden, grenzt die vorgegaukelte Sicherheit der Bürger schon an Schlitzohrigkeit der Regierung.

Mittelfristiger Anstieg der Bauzinsen ist zu erwarten
Das Rekordtief der Bauzinsen wird nicht auf Dauer anhalten. Schon jetzt spekuliert man über einen mittelfristigen Anstieg und die Erhöhung der Zinsen auf ein dem Markt entsprechendes Maß. Diesen Aspekt sollten vor allem Kunden vor Augen haben, die sich für eine langfristige Baufinanzierung entschließen und flexible Verzinsung im Vertrag wählen. Lange Laufzeiten sind bei Baudarlehen zu bevorzugen, wobei auch die Tilgungshöhe vorsorglich nicht zu niedrig angesetzt und optimal kalkuliert werden sollte.

Tendenz:
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: aufwärts

 

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