Zinskommentar Februar 2014 – Werden die Auswirkungen des Niedrigzins bald spürbar?

Mario Draghi signalisiert Handelsbereitschaft, ohne derzeit auf eine Handlung zu forcieren. Anfang Februar begründet Draghi die ausbleibende Handlung mit der Begründung, dass mehr Informationen zum aktuellen Markt benötigt werden. Noch immer liegt der Leitzins auf einem historischen Tiefstand von 0,25 Prozent. Noch immer müssen Geschäftsbanken keinen Strafzins zahlen und können ihr Geld bei der Zentralbank parken. Noch immer steht es der realen Wirtschaft aus diesem Grund nicht zur Verfügung.
Schon jetzt sind sich Finanzexperten und Marktkenner einig, dass die Lockerung der Geldpolitik in Europa noch nicht auf ihrem maximalsten Stand ist.

Wie glaubwürdig ist die EZB für den Verbraucher?
Die Glaubwürdigkeit hält sich derzeit schon in Grenzen. Doch wenn Draghi nicht handelt und die lockere Finanzpolitik weiter im gewohnten Maß vor sich hin trudeln lässt, wird die EZB beim Bürger den letzten Funken an Glaubwürdigkeit einbüßen. Auch weiter bleibt die Konjunktur in Krisenländern Europas anfällig für Störungen. Damit die Rezession ausbleibt und das lodernde Feuer der Staatsschuldenkrise im europäischen Raum nicht erneut entflammt, werden die Notenbanker um Draghi kaum um eine erneute Zinssenkung oder den umstrittenen Ankauf von Staatsanleihen umhin kommen. Während der EZB Rat einen Preisverfall und dieAusbremsung des Konsums auf dem europäischen Markt für unbegründet erachtet, kann die Realität anders aussehen. Die Inflationsrate ist derzeit auf 0,7 Prozent gesunken und aus diesem Grund sehr weit von einer stabilen Zielmarke knapp unter 2 Prozent entfernt. Auch Draghi ist bewusst, dass eine längere Phase nur marginaler Preiserhöhungen der wirtschaftlichen Stabilität schaden würden.

Risiken in den Schwellenländern
Die Risiken in Krisenländern sind schon jetzt ernst zu nehmen. Erhöhen sie sich aber weiter, kann dies für die Erholung der Weltwirtschaft eine reale und nicht zu unterschätzende Gefahr nach sich ziehen. Bekannt ist, dass die EZB im März bei Bedarf handeln wird. Wenn die US Konjunktur in den kommenden 4 Wochen schwächelt und eine weitere Senkung der Inflationsrate auf die Agenda setzt, lockert sich die Geldpolitik auf ein Neues. Von der Entwicklung würden alle Schuldner in Deutschland profitieren. Bisher sieht die Lage leider so aus, dass die Kurse für Hypothekendarlehen mit sinkenden Renditen einhergehen und auch die Rendite des Bundes mit einer 1,6 Prozent Marke auf einem Sechsmonatstief angesiedelt ist.

Wer derzeit als einziger von der Finanzkrise profitiert und immer noch ein Schnäppchen machen kann, ist der Käufer von Immobilien und potenzielle Bauherr. Die lockere Geldpolitik sorgt für mehr als günstige Zinsen für Baukredite. Der kleine Sparer, aber auch der Investor an der Börse hat allerdings wenig zu lachen. Zinsen auf Guthaben oder Aktien, sowie Renditen auf kapitalbildende Versicherungen sind in gleicher Höhe mit der Inflation zu erkennen und somit für den Sparer, wenn überhaupt, gerade mal ein Ausgleich zum finanziellen Werterhalt.

Tendenz:
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: aufwärts

Zinsentwicklung über ein Jahr

Zinsentwicklung letzte 12 Monate

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1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo,
    Danke für den guten Artikel bzw. für die Aufklärung. Meiner Meinung nach würde sich also in der jetziger Situation lohnen eine Eigenheim bzw. Baufinanzierung zu machen, oder sehe ich das falsch?

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