Die letzte Sitzung des Geldmarktausschusses ergab wenig neues. Mario Draghi hält weiter an seinem Kurs fest, setzt das Anleihekaufprogramm fort und lässt auch den Leitzins von 0,05 Prozent unverändert. Direkt nach der Geldmarktsitzung der EZB zeigte sich der Bundesanleihenmarkt mit starken Schwankungen, doch aktuell verhält er sich erstaunlich ruhig. Pro Monat kaufen die Zentralbanken der Eurozone weiter Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro, wobei die EZB einen Teil der Ankäufe vorgezogen hat.
Investoren steuern vermehrt den sicheren Hafen an
Im Mai und Juni standen Staatsanleihen bei Investoren nicht hoch im Kurs. Aktuell finden Investoren den Weg zu Staatsanleihen zurück und blicken auf den sicheren Hafen, der gerade in der Urlaubszeit ohne größere Schwankungen kommen und Wellengang vermeiden wird. Die Kompromisse im Bezug auf Griechenlands Zukunft, sowie die Sommersaison und Urlaubszeit haben für beruhigte Anleihenwerte gesorgt. Die Inflationsrate machte im Juni einen winzigen Sprung von 0,2 Prozent nach oben, doch in einen wirklichen Anstieg der Inflation gelegte Hoffnungen bleiben vorerst unerfüllt. Die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone kommt derzeit mit schwacher Performance, woran der drohende Ausstieg Griechenlands aus dem Euro nicht unschuldig ist. All diese Faktoren sieht die EZB als Bestätigung an, dass das Anleihenkaufprogramm die einzig richtige Entscheidung ist und die Teuerungsrate der Eurozone an die Preisstabilitätsgrenze von 2 Prozent führen könnte.
Bringt der Herbst neue Impulse im Zinsbereich?
Nach der Sommerpause könnten sich Neuerungen auf dem Zinsumfeld der USA ergeben. Die Arbeitslosenzahlen sanken und die Vereinigten Staaten sprachen von einer konstanten wirtschaftlichen Erholung. Schon jetzt wird gemunkelt, dass die US-amerikanische Notenbank Fed im September einen neuen Kurs einschlägt und sich von der Nullzinspolitik löst. Im Kontext zum deutschen Markt könnten steigende Zinsen in den USA dazu führen, dass die Renditen bei Staatsanleihen steigen. Dies würde einen Zinsanstieg von Baufinanzierungen mit sich bringen.
Kommt der Grexit oder bleibt er aus?
Diese Frage steht derzeit auf dem Finanzmarkt besonders großgeschrieben im Raum und erzeugt bei Investoren Unsicherheit. Ob das Drei-Jahres-Programm ausreicht, lässt sich trotz drittem Hilfspaket nicht vorhersagen. Trotz derzeit verhältnismäßig ruhigem Finanzmarkt bleiben die Blicke weiter auf Griechenland und den eventuellen Grexit gerichtet.
Zinsen für Baufinanzierungen bleiben niedrig
In der nächsten Zeit sollte die Marktlage ruhig verlaufen und erst durch die US-Notenbank in ein paar Monaten neue Impulse bekommen, wenn die geplante Zinserhöhung die hiesigen Baufinanzierungszinsen mit beeinflussen werden. Für Baufinanzierer bleibt damit genug Zeit, um von den nach wie vor sehr günstigen Zinsen zu profitieren und den Traum von der eigenen Immobilie zu verwirklichen oder die Anschlussfinanzierung günstiger zu gestalten. Der Zins für 10-jährige Hypothekendarlehen liegt seit Mitte Juni stabil bei 1,6 Prozent. Es ist Kurzfristig davon auszugehen, dass die Zinsen seitwärts schwanken werden und auf lange Sicht wieder deutlich ansteigen werden.
Tendenz:
kurzfristig: schwankend
langfristig: steigend
[…] Zinskommentar Juli 2015 – EZB bleibt auf bekanntem Kurs …Dies würde einen Zinsanstieg von Baufinanzierungen mit … Zinskommentar Juni 2015 … Vorfälligkeitsentschädigung Wohneigentum Zinsentwicklung …mehr informationen […]