Vor der Finanzierung des Eigenheimes steht die realistische Planung. Sehr schnell werden günstige Angebote, lockende Finanzierungsmöglichkeiten oder Schnäppchen zur Schuldenfalle. Bauherren und Immobilienkäufer stehen bei einer mangelhaften Finanzierung meist vor unlösbaren Problemen. Um diese zu umgehen sollte man sich Schritt für Schritt der Eigenheimfinanzierung nähern.
Zuerst sollte das Eigenkapital ermittelt werden. Wie viel Geld steht nach Abzug aller regelmäßigen Ausgaben zur Verfügung? Wie viel Eigenkapital kann jetzt und in Zukunft eingebracht werden? 25 – 30 % der Finanzierungssumme sollten aus eigenen Mitteln bestritten werden können.
Die Darlehenssumme muss exakt berechnet werden. Hier sollten alle anfallenden Kosten wie Grundbucheinträge, Schätzkosten, Bearbeitungsgebühren und auch Bereitstellungszinsen eingerechnet werden, um eine mögliche Nachfinanzierung zu vermeiden.
Die Zinsfestschreibung spielt bei der Finanzierung eine wichtige Rolle. In Tiefzinsphasen sollte eine möglichst lange Festschreibung (10 – 15 Jahre) erfolgen. Umgekehrt sollten bei hohen Zinsen kürzere Fianzierungs-phasen gewählt werden.
Die monatliche Belastung sollte nicht mehr als 40 % des Nettoeinkommens betragen. Ab 50 % gilt man bei den Banken und Geldinstituten schon als überschuldet. Sonderzahlungen, Überstunden und Gratifikationen sollten bei der Baufinanzierung nie mitkalkuliert werden, da diese entfallen können.
Die Rücklagenbildung sollte nicht vernachlässigt werden. Hier geht es nicht alleine darum, versteckte Mängel zu beseitigen oder Renovierungen zu erledigen. Engpässe können immer entstehen, sei es durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, in schlimmeren Fällen sogar durch Berufsunfähigkeit oder Tod. Zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe sollten Rücklagen in Höhe von 10 – 15 % gebildet werden, um die Finanzierung bei den Banken weiter bedienen zu können. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung und Risikolebensversicherung schützt die Familie vor einem sicheren Ruin.
Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte seine handwerklichen Fähigkeiten nicht überschätzen. Einige Arbeiten sind für viele „Semi-Profis“ einfach nicht zu bewerkstelligen. Auch die freundschaftliche Hilfe sollte nicht überall zum Einsatz kommen. Hier ist es auch besser, einige Arbeiten in die Finanzierung zu nehmen. Entstandene Schäden durch Eigenleistung müssen sonst doppelt und dreifach bezahlt werden.
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Hi Wo ist denn der Facebook Gefaellt mir Button? 😉
direkt unter dem Artikel
Toller Post, ich komme jetzt oefter
Vielen Dank.
[…] nichts „schönrechnen“, warnt der Bauherrn-Schutzbund. Mit der Eigenleistung sinke zwar der Finanzierungsbedarf, jedoch kann eine unrealistische Planung schnell Finanzierungslücken führen. Das gilt vor allem […]