Wenn Sie in nächster Zeit vorhaben sich ein Grundstück und/oder Eigenheim (Haus, Eigentumswohnung) anzueignen und das in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg, dann ist Eile angesagt. Ab 01. Oktober 2011 erhöhen beide Länder ihre Grunderwerbssteuer von 3,50 auf 5,00 Prozent. Damit schließen sie sich jenen Bundesländern an, welche die Erhöhung der Steuer schon in den vergangenen Jahren bzw. vor einigen Monaten eingeführt haben.
Bis 01.09.2006 war die Grunderwerbssteuer deutschlandweit auf 3,50 Prozent festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt liegt es in den Händen der einzelnen Bundesländer, den Steuersatz zu bestimmen. Im Jahr 2007 erhöhte als erstes Berlin auf 4,50 Prozent, es folgten 2009 Hamburg und 2010 Sachsen-Anhalt mit jeweils ebenso 4,50 Prozent. Dieses Jahr sind die Bundesländer Saarland (mit 4,00 Prozent), Niedersachsen (mit 4,50 Prozent), Bremen (mit 4,50 Prozent), Thüringen (mit 5,00 Prozent) und Brandenburg (mit 5,00 Prozent) gefolgt. Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein werden voraussichtlich im Jahr 2012 mit ebenfalls 5,00 Prozent folgen. Somit beträgt dann in einem Großteil Deutschlands die Grunderwerbssteuer deutlich mehr als 3,50 Prozent.
Die Grunderwerbssteuer wird durch die Höhe des Kaufbetrages berechnet. Also für alle die wie oben erwähnt in den nächsten Monaten ein Grundstück und/oder Immobilie in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg erwerben möchten, sollten sich dazu entschließen, dies noch vor dem 01. Oktober 2011 unter Dach und Fach zu bringen und sich somit noch den niedrigeren Steuersatz von 3,50 Prozent zu sichern. Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass man durch die Erhöhung der Steuer um 1,50 Prozent ein Mehr von ca. 42 %! zahlen muss.
Ein Beispiel: Kauf einer Immobilie um 100.000EUR
Vor der Erhöhung der Steuer (3,50 %): 3.500EUR
Nach der Erhöhung der Steuer (5,00 %): 5.000EUR
Sie sehen, die Differenz beträgt ca. 42 Prozent.
Zum Abschluss kann man sagen, für die Bundesländer bringt die erhöhte Grunderwerbssteuer eine erfreuliche millionenhohe Mehreinnahme, für die Bauherren leider eine zusätzliche finanzielle Belastung.