Zinskommentar November 2012 – Wer blickt bei der EZB noch durch?

Im wundersamen Spiel um Mario Draghi und die EZB sind Politiker nur noch Statisten, die dem Volk Beschlüsse offenbaren und die Menschen mit zahlreichen unbeantworteten Fragen im Dunkeln lassen. Während anfangs von einem weitaus geringerem Rettungschirm die Rede war, hat Draghi eine Option von 1.000 Milliarden Euro Liquidität in Aussicht gestellt und somit alle Pforten geöffnet, Europas Banken im Zweifelsfall von der Notenbank EZB retten zu lassen. Die EZB druckt Gelder, die ohne tatsächlichen Gegenwert dastehen und somit eine Inflation begünstigen. Aber das war noch nicht alles.
Was Politiker seit 4 Jahren in 30 EU-Gipfeln zu realisieren versuchten, hat ein Herr Draghi in zwei radikalen Schritten innerhalb kurzer Zeit geschafft und somit unserer Politik die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Bevölkerung weitgehend entzogen.

Lohnen sich Sparverträge noch?
Der kleine Bürger fühlt sich enteignet und in die Armut getrieben, während das Geld bei den Reichen und gut Betuchten immer noch in sicherer Verwahrung befindet. Hat der kleine Bürger die Lasten der derzeit stabilisierten Krise zu tragen und welche Auswirkungen haben sich für den Sparer ergeben?
Mit einer Nullzinspolitik und frisch gedrucktem Geld soll die Schuldenkrise sinken wie Draghi beabsichtigt. Zu betrachten wäre aber als negative Begleiterscheinungen, dass die Zinsen für Sparanlagen schon jetzt unter der Inflationsrate angesiedelt sind und der Sparer mit diesem Prinzip praktisch enteignet wird. Wo liegt der Sinn im Sparen, wenn Sie am Ende weniger Geld erhalten, als Sie eigentlich in eine Spareinlage investieren?

Jetzt helfen nur noch Investitionen in Sachwerte
Schon seit längerem haben Sparer gemerkt, dass die bisher rentablen Verträge nur einer Verschuldung gleich kommen und alles andere als eine Absicherung sind. In Gold und Edelmetalle, Oldtimer oder Immobilien investieren sind derzeit Möglichkeiten, mit denen Sie Ihrem Geld einen realen Wert gegenüberstellen und weitgehend von finanziellen Einbußen durch Inflation und Staatsverschuldung verschont bleiben.
Auf lange Sicht wird auch Deutschland an den Agitationen der EZB zu knabbern haben und den kleinen Bürger mit höheren Zinsen für Kredite einspannen. Das System Europa hat zwar durch die EZB und die Geschäftspolitik von Draghi derzeit einen Aufwind erlebt, bringt aber dem Kleinanleger und Verbraucher in Deutschland keine Sicherheiten oder gar ansprechende Renditen.
Noch sind die Hypothekenzinsen sehr gering und Sie sollten überlegen, ob Sie derzeit eine Immobilie kaufen und sich so absichern. Immobilien und andere Sachwerte präsentieren sich derzeit mit enormer Stabilität und sollten allen anderen Anlagen und Investitionen daher vorgezogen werden.

Zins-Tendenz:
Kurzfristig: seitwärts
Mittelfristig: aufwärts

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