Zinskommentar Oktober 2013 – Niedrige Bauzinsen resultieren aus der US-Krise

Die Wirtschaft der Eurozone ist stabil. Auch Krisenstaaten wie Griechenland, Spanien, Irland oder Portugal zeigen trotz vorhandener Probleme Fortschritte in der Struktur und den Haushaltskonsolidierungen. Das die Sitzung der EZB im Oktober langweilig war, wunderte unter dieser Prämisse nicht. Aufgrund der bereits bekannten Handlungen der EZB, beziehungsweise der marginalen Handlungsbereitschaft ist das Vertrauen der Bevölkerung in die EZB getrübt. Sämtliche Diskussionen rund um Finanzierungen und Hilfen für Griechenland lassen den Anleger nahezu unberührt.

So geht es auf dem Finanzmarkt weiter
Eine Veränderung der geldpolitischen Ausrichtung ist daher kein Thema. Weiter bleibt der Leitzins für Geschäftsbanken bei 0.5 Prozent und Banken die ihre Liquidität über die EZB absichern müssen mit einem Nullzins Vorlieb nehmen. Wie nicht anders erwartet, äußerte sich Draghi über das Fortbestehen des niedrigen Zinsniveaus. Es wird sogar in Erwägung gezogen, dass europäische Banken über die üblichen 6 Monate hinaus eine weitere Geldversorgung erhalten können. So versucht Draghi eine mögliche Störung der Finanzmärkte von vornherein zu stoppen und sieht steigende Zinsen als Risiko an. Im Gegensatz zu Draghis legerer Geldpolitik hat sein Amtskollege Bernanke eine Straffung der Geldpolitik angekündigt. Darauf reagierten Anleger umgehend und verkauften sichere und niedrig verzinste Staatsanleihen. Auch bei deutschen Bundesanleihen und bei Immobilienkrediten war eine Steigerung zu erkennen.

Was auf den Anleger zukommt
Bernanke überzeugte zwar mit großen Worten, doch sind bisher keine Taten gefolgt. Man munkelt, er habe Angst vor seiner eigenen Courage und hatte den Zinsanstieg der letzten Monate unterschätzt. Mit seiner Befürchtung der Einflussnahme auf die US-Konjunktur sorgt er für Unsicherheit auf dem Markt und gilt in der Finanzwelt als jemand, der zwar mit Vorschlägen kommt, die Umsetzung aber aufschiebt. Die Kapitalmarktzinsen sind werden von den USA vorgegeben. Seit Bernankes Rückzieher sind die Renditen der Staatsanleihen gesunden. wobei sich Bundesanleihen im Oktober stabilisiert haben.

Vorteile für Interessenten Baufinanzierung
Wer eine Baufinanzierung plant kann aufatmen. Der kontinuierlich geplante Zinsanstieg bei Baukrediten ist nicht nur gestoppt, sondern wurde mit günstiger angesetzten Zinsen vollständig von der Agenda gestrichen. Für 2,7 Prozent laut Biallo-Index lässt sich eine Baufinanzierung mit 10 jähriger Zinsbindung erhalten. Derzeit ist also keine Eile geboten. Die finanziellen Probleme der USA wirken sich natürlich negativ auf die Weltwirtschaft aus und das Drama steht noch bevor. Solange der Haushaltsstreit eskaliert und keine Klärung in Aussicht steht, wird sich im Bereich Baufinanzierung und am Aktienmarkt keine spürbare Veränderung aufzeigen und der Niedrigzins wird auch weiterhin von Bestand sein.

Tendenz:
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: aufwärts


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